Immunsystem – Basics

Ein starkes und ausgeglichenes Immunsystem schützt uns vor Krankheitserregern aller Art – vor Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten – aber auch vor der Entstehung von Krebs, Allergien und Autoimmunerkrankungen. Um uns zu schützen, können wir unser Immunsystem auf unterschiedliche Art und Weise stärken. Hiermit möchte ich meinen Patienten die Möglichkeiten in verschiedenen Beiträgen dazu aufzeigen.

Yin & Yang

Bei der Gesunderhaltung geht es in der Chinesischen Medizin immer um den Ausgleich zwischen Yin & Yang. Sicher kennen Sie die Monade, das Zeichen, dass uns Yin & Yang symbolisieren soll. Yin & Yang spiegeln Gesetzmäßigkeiten des täglichen Lebens wieder.

In einem Kreis sieht man auf der einen Seite eine schwarze Welle mit einem weißen Punkt, auf der gegenüberliegenden Seite eine weiße Welle mit einem schwarzen Punkt, wobei die schwarze Seite die schattige Seite eines Hügels, so auch das Yin und die weiße Seite die sonnige Seite des Hügels, also das Yang symbolisiert.

Wenn wir uns die Zuordnungen anschauen, dann wird uns so einiges verständlich. So kann man die Nacht dem Yin und den Tag dem Yang zuordnen. Wenn es keinen Tag geben würde, dann hätten wir auch keine Nacht, oder? Beide stehen dynamisch in Beziehung. Wenn z.B. der Tag morgens beginnt, wird das Licht so langsam heller und die Nacht verschwindet. Abends ist es umgekehrt. In der Monade dargestellt ist es in einer Welle, die dünn beginnt und dann dicker wird.

So können wir alle Erscheinungen in der Natur und im Menschen dem Yin oder Yang zuordnen. Nun wissen wir aber auch, dass alles in Relation gesehen werden muss.

In der folgenden Tabelle mal ein paar Beispiele:

YangYin
Sonne/LichtSchatten
HelligkeitDunkelheit
WärmeKälte
BewegungRuhe
AktivitätPassivität
Aus sich heraus gehenRückzug
Energiebewegung: Nach außen Nach obenEnergiebewegung: Nach innen Nach unten

Warum erkläre ich Ihnen das nun?

Krankheit entsteht durch ein Ungleichgewicht von Yin und Yang. Schon Konfuzius, ein alter chinesischer Gelehrter und Phylosoph, hat gesagt: „Maß und Mitte bewahren das ist eine Tugend!“ Wenn wir uns daran halten, bleibt Yin & Yang im Ausgleich und wir gesund.

Was hat das mit unserem Immunsystem zu tun?

Wir können verschiedene Massnahmen ergreifen, die dem Organismus Sauerstoff, sowie Nähr- und Vitalstoffe zur Verfügung stellen, was er für gesunde Abwehrreaktionen benötigt und ihn gleichzeitig von allem verschonen, was ihn schwächen oder irritieren könnte.

Um alle nützlichen Stoffe vom Körper auch aufzunehmen ist es wichtig, dafür die nötige Energie bereit zu haben. Energie bezeichnen wir in der chinesischen Medizin als Qi, was wiederum dem Yang zugeordnet werden kann.

Nun wissen wir schon, dass z.B. die Wärme dem Yang zugeordnet wird. Praktisch sollten wir uns also genügend Wärme zuführen.

Jeder hat sicher schon die Erfahrung mit einer Erkältung gemacht. In dem Wort steckt schon das Wort Kälte und meist zieht man sich so eine Erkältung auch durch Kälte zu, richtig? Also ist es hilfreich sich vor der Kälte zu schützen. Ein starkes Immunsystem wird Kälte gar nicht so einfach in den Körper eindringen lassen.

Unsere normale Körpertemperatur sollte ungefähr 37°C (+-0,3°C ) betragen. Um diese Temperatur zu halten, müssen wir unserem Körper immer wieder Wärme zuführen. Zum Beispiel durch warme Speisen und Getränke, warme Bäder oder Fußbäder, eine Wärmflasche etc.

Nimmt man z.B. zu viele kalte Nahrungsmittel, wie Rohkost, gekühlte Getränke oder gar Eis zu sich, wird sich das negativ auf unsere Körpertemperatur und Körperabwehr auswirken. Der Körper muss diese Nahrung dann erst auf Körpertemperatur erhitzen, um es zu verstoffwechseln. Dazu benötigt er Qi/Yang, was im Laufe des Lebens abnimmt. Das ist ganz normal. Deshalb frieren Menschen im hohem Alter besonders schnell und sind eben auch anfälliger für Infektionserkrankungen. Ich empfehle meinen Patienten schon morgens als erstes ein großes Glas warmes Wasser für einen guten Start in den Tag, mind. zwei warme Mahlzeiten täglich und immer warme Füße. Patienten, die unter kalten Füßen leiden (Yang-Mangel) sollten abends ein warmes Fußbad machen.

Nun gibt es auch Nahrungsmittel und Kräuter, die an sich schon eine wärmende Funktion haben. So z.B. Hühner- und Lammfleisch, Wild, Schaf- und Ziegenkäse, Grünkern und Hafer, Rosenkohl, Süßkartoffel, Fenchel, Zwiebel, Hokkaido, Porree, Aprikosen, Pfirsiche, Süßkirschen, Pflaumen und sehr viele Kräuter/Gewürze wie z.B. Zimt, Kardamom, Koriander, Kümmel, Majoran, Anis, Thymian, Muskat, Ingwer, Dill etc.. Diese Nahrungsmittel sollten v.a. in den kühlen/kalten Jahreszeiten und für Menschen mit Yang Mangel Anwendung finden.

Nun ist es aber auch wichtig das Qi im Körper zirkulieren zu lassen, dafür empfielt sich regelmäßige Bewegung ohne Überanstrengung.

Zum Ausgleich zu unseren Aktivitäten sollten wir auch Ruhe finden. Tägliche Meditation beruhigt den Geist und füllt die Batterien auf. Auch genügend Schlaf ist ein wichtiger Faktor für einen gesunden Körper.

FAZIT: Dem Körper Wärme, durch warme Speisen und Getränke zuführen, Füße warm halten, regelmäßige Bewegung, ausreichend Ruhe und Schlaf sind die Basics für einen gesunden Lebensstil.

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